Familienglück

25.02.2013 - Familienglück

Guten Morgen!
Meine Mutter meint, ich war ein normales Kind. Meine Trotzphase war aushaltbar, dafür war ich in der Pubertät sehr fett und hässlich - das sagte mir damals mein Spiegel. Also alles in allem wohl ganz normal.
Nun gibt es das "DSM": Ein Handbuch über psychische Erkrankungen für Psychiater und Psychologen, herausgegeben von der APA, der "US-Psychiater-Vereinigung". Und Jahr für Jahr kommen neue Erkrankungsbilder in diesen Katalog, den ich meiner Mutter lieber nicht zu lesen gebe. Weil ich so gerne weiter glauben möchte, dass ich normal war.
Nun hat Frau Dr. Lisa Cosgrove von der Harvard-Universität recherchiert, dass die Mehrzahl der DSM-Autoren finanzielle Verbindungen zur Pharma-Industrie haben. Sie findet das bedenklich und befürchtet dahinter finanzielle Interessen. Könnt Ihr Euch das vorstellen?! Nee! Ärzte sind neutral und handeln nur nach bestem Wissen und Gewissen. Wegen dem Hippokratischem Eid.
Um noch einmal auf das Trotzalter zurück zu kommen: man kann jetzt auch "Disruptive Launenfehlregulationsstörung" dazu sagen. Und dagegen gibt es natürlich eine Pille. Mein Bruder hat einen kleinen Sohn, der leidet ganz entsetzlich unter dieser disruptiven Launenfehlregulationsstörung. Ich habe ihm gesagt:" geh' mal mit dem Kind zum Doktor." Aber er will nicht.
Sieht mir ganz nach aggressiv-dissozial getönter Verweigerungshaltung aus - ich mach mir da ein bisschen Sorgen ... In diesem Sinne: verhaltet Euch möglichst unauffällig die Woche und lasst Euch nicht erwischen, Antje

Wer mehr wissen will:
Forum-Gesundheitspolitik: Ausgeprägte Interessenkonflikte bei der Erarbeitung des DSM-V
Zeit-Fragen: Erfinder des ADHS: «ADHS ist eine fabrizierte Erkrankung»
Wikipedia: Eid des Hippokrates