Elster

01.10.2012 - Elster

Guten Morgen!
Neulich steckte ein Brief vom Finanzamt im Kasten. Herrjeh, dachte ich, es ist wieder soweit, die wollen meine Steuererklärung! Und augenblicklich überfiel mich eine bleierne Müdigkeit ... Mir blieb eine Woche Zeit.
Von dieser Woche füllte ich 4 Tage geschickt und voller Eifer mit dringenden, unaufschiebbaren und sehr wichtigen Erledigungen. Und dann dachte ich: Antje, Du bist eine moderne Frau: nutze "ELSTER", das praktische Online-Verfahren. Nun denn - auch ich überschätze mich hin und wieder. So auch in diesem Fall.
Ich rief also 2 Tage später beim Finanzamt an, um mir eine Gnadenfrist zu erbetteln. Und jetzt komme ich zum Kern dieser tragischen Geschichte. Denn der nette Beamte, dem ich mein Herz ausschüttete und die Geschichte der bösen Elster erzählte, meinte: "Was? bis 21.9. steht in ihrem Brief? Da lassen Sie sich ruhig Zeit, vor Oktober passiert da gar nichts". Das war der Anfang einer weiteren Leidenszeit.
Es folgten acht quälende Tage, die ich mit List und Tücke überbrücken musste, um mich dann endlich und endgültig der ungeliebten Aufgabe zu stellen. Im Rathaus liegen die altbewährten Vordrucke, davon holte ich mir gleich zwei. Für alle Fälle. Und nun stehe ich hier, stolz und ungebrochen, mit echtem Papier in der Hand. Beschriftet und ausgefüllt. Mit meiner fertigen Steuererklärung. Her mit dem Champagner und hoch die Gläser, auf in eine unbeschwerte Woche!
Prosit, Antje